In vielen industriellen und messtechnischen Systemen und Anlagen sind hochpräzise Bestimmung der elektrischen Ströme und Signale notwendig. Dies soll auch meistens „berührungslos“ d. h. ohne galvanische Bindung realisiert werden. Dabei werden generell weichmagnetisierbare Ringkerne mit einer so genannten Primär- und einer Sekundärwicklung eingesetzt. Der zu messenden Strom Ip fließt in den, durch den Ringkern geführten elektrischen Leiter, somit repräsentiert der Leiter die Primärwicklung mit der Windungszahl gleich 1. Der Sekundärkreis, üblicherweise mit hoher Windungszahl, wird dann mit einer Wechselspannung beaufschlagt, welche die Magnetisierung des Ringkerns mit einer definierten Periode und Amplitude beeinflusst. Fließt ein Strom Ip durch den Primärkreis bzw. durch den elektrischen Leiter, so wird dabei die Magnetisierung des Ringkerns geändert. Bei den Stromsensoren wird die Änderung der Magnetisierung des Ringkerns durch den Primärstrom Ip als Maß zur Bestimmung des zu messenden elektrischen Stroms Ip genutzt.
Für die Konzepte ohne Kompensation und mit Kompensation sind die Bezeichnungen „open-looped“ bzw. „closed-looped“ bekannt. Beim Kompensationsprinzip sollen die Störeinflüsse, wie Einfluss der Umgebungstemparatur und der äußeren Magnetfelder kompensiert werden. Aus diesem Grund wird mindestens eine zweite Spulenwindung notwendig. Demzufolge wird die Messgenauigkeit der Kompensationsstromsensoren erhöht, aber auch nimmt damit deren Herstellungsaufwand an.
Ziel des Projekts SICOCS (Single Coil Conpensated Current Sensor) ist einen Stromsensor zu entwickeln, der die Vorteile der beiden Konzepte mit und ohne Kompensation ohne deren Nachteile aufweist. Dabei soll der Sensor nur eine Spulenwicklung beinhalten, während durch ein spezielles Verfahren die Kompensation gewährleistet wird.